Donnerstag, 29. November 2012

Tokaido (Ersteindruck)

Tokaido
Oh-oh. Der nächste Messe-Blindkauf von Annika. Und dieses Mal ein Spiel, dass ich vorher so überhaupt nicht auf dem Schirm hatte:

"Hey Annika, schau mal, dass ist doch der Antoine Bauza!"
"Wer soll das sein?"
"Na der Autor von 7 Wonders, das magst du doch so!"
"Oh, wie toll! Und das ist sein neues Spiel? Ist das gut? Sag, dass das gut ist! Das sieht ja voll toll aus! Boah..."
"Äh, sorry, ich kenn das leider gar nicht"
"Wieso nicht, du machst doch sonst immer auf Experte. Was hast du denn die letzten Wochen gemacht? Maaan!"
"Ey! Also... Ähm... Ich kann ja auch nicht alles und ähm... schwitz... äh... stotter..."
"Guck mal, die stehen hier alle Schlange!"
"Ja, weil der Bauza da grade steht und die sich alle das Spiel signieren lassen wollen..."
"Hilfe, das ist ja gleich bestimmt ausverkauft"
"Äh... Keine Ahnung, sowas kommt schon mal vor..."
"Ahh, ich muss das jetzt kaufen, lass mich durch!"

In Tokaido bereisen die Spieler die gleichnamige traditionelle Handelsstraße von Tokio nach Kyoto. Dabei gibt es allerhand zu erleben: Souvenirs kaufen zum Beispiel. Oder die tolle Aussicht und heißen Quellen genießen. Eine Lustreise also, ganz gemütlich und gemächlich. Deshalb geht es auch nicht etwa darum, welcher Spieler die Reise am schnellsten beendet, sondern viel mehr darum, wer am Ende die tollsten (sprich: die siegpunkteträchtigsten) Erlebnisse vorweisen kann.

Tokaido verläuft gradlinig. Es gibt einen Startpunkt (Tokio) und einen Endpunkt (Kyoto), und dazwischen ganz viele - wie an einer Schnur aufgezogene - Stationen, die es auf dem Weg abzuklappern gilt. Am Zug ist dabei immer derjenige, der sich auf dem Pfad am weitesten hinten befindet. Bewegt werden kann die Figur quasi beliebig weit vorwärts (mit Ausnahme von drei Gaststätten, an denen sich die Spieler unterwegs jeweils sammeln müssen). Dies bedeutet, dass jemand, der weite Sprünge nach vorne macht, um sich ein attraktives Aktionsfeld zu sichern, dann erstmal nicht mehr dran ist, während Trödler gemütlich ein übersprungenes Feld ums andere abklappern. Im Endeffekt bringen dabei quasi alle Felder mehr oder weniger direkt Siegpunkte, und somit ist Tokaido vor allem taktisch: "Das ist ja alles toll, aber was ist grade am tollsten". Und eh man sich versieht, ist man auch schon in Kyoto.

Ersteindruck: Insgesamt fühlt Tokaido sich wie ein weichgespülter 7-Wonders-Glen-More-Hybrid an. 7 Wonders, da quasi alles irgendwie Punkte bringt, Glen More wegen des Zugmechanismus. Soweit ganz nett für zwischendurch oder nebenbei beim Kaffeeklatsch, insgesamt aber doch arg seicht und auch schnell repetitiv. Eher was zur Entspannung.

Erstmals gespielt am: 21.10.2012
Gespielte Partien bislang: 4
Nochmals spielen?: Wie gesagt: Zur Entspannung oder als Absacker, sonst zu seicht.

1 Kommentar:

  1. Kauft euch die Erweiterung "Crossroads" - damit hat man deutlich mehr Entscheidungsmöglichkeiten und das Spiel wird anspruchsvoller (natürlich wird das nie ein Strategiehammer wie Terra Mystica o.ä. sein, aber das Spiel gewinnt durch die Erweiterung enorm).

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