Mittwoch, 31. Oktober 2012

Essen ist fertig! (2012 - Donnerstag)


So, jetzt aber mal ans Eingemachte: Meine Erlebnisse auf der Messe 2012. Oder besser gesagt: Unsere Erlebnisse, denn schließlich habe ich ja seit letztem Frühling eine neue Freundin und es geschafft, diese in den Brettspiel-Sog mit hineinzuziehen. Meine fünfte und Annika's erste SPIEL also, denn Annika begleitete mich am Donnerstag und am Freitag. Am Samstag bin ich dann mit meinen treuen Mitspieler Serafim nach Essen gepilgert. Am Sonntag musste ich passen. Beginnen wir mit...

Donnerstag

Am Donnerstag-Morgen gings mit noch dicken Portemonnaies und von meinem Vater geliehenem Auto ab nach Essen (... falls sich jemand schon immer mal gefragt hat, wie ich es mir leisten kann, so viele Spiele zu kaufen: Ich habe kein Auto). Um Punkt 10 Uhr stürmten wir mit tausenden anderen Spieleverrückten die Messehallen. Um Annika nicht direkt vollends zu erschlagen (so wie's mir bei meinem ersten Messebesuch passierte), hatte ich mir vorgenommen, am ersten Tag erstmal nur etwas zu schauen, den ein oder anderen "Pflicht"-Kauf zu tätigen, meine Vorbestellungen abzuholen und ansonsten nur Kleinigkeiten zu spielen.

Gespielt haben wir so im Endeffekt:
- Vegas
Die kurzweilige Würfelzockerei kannten wir zwar schon (siehe Rezension). Ist aber immer wieder nett und war für Annika ein guter Eisbrecher.

- The Hobbit: An Unexpected Journey - Das Kartenspiel
Haben wir nur gespielt, weil unsere Mitspieler von Vegas es gerne ausprobieren wollten. Kartenauslegespiel. Jeder Spieler hat einen identischen Kartensatz mit Gandalfs, Bilbos, Gollums und diversen Zwergen. Diese gilt es, angrenzend an eine Ortskarte auszuspielen, wobei bestimmte Karten andere Karten überbauen können. Ist eine Stadtkarte vollständig mit Personen umbaut, gibt es Punkte für die Spieler mit den meisten Personen an dieser Stadt. Der Gewinner darf zudem einen neuen Ort anlegen, an dem dann weiter gebaut wird. Zu viert zu chaotisch und auch wegen des Themas für mich gut verzichtbar.

- River Dragons
Hatte ich vorher noch nie von gehört, die auf der Messe ausgestellte XXl-Version hat unsere Aufmerksamkeit erregt, und da die dort laufende Partie grade zuende ging, haben wir spontan bei einer international gemischten Runde zu sechst mitgemacht. Die Spieler müssen mit ihrer Figur von ihrem Startufer über einen See ans gegenüberliegende Ufer laufen. Motor des Spieles sind Aktionskarten, davon hat jeder Spieler einen identischen Satz. Die Karten erlauben es zum Beispiel, Steine in den See zu legen, diese mit Planken zu verbinden, über die Planken zu laufen, Planken wieder abzureißen oder Gegner schlichtweg zu Blockieren.
Dabei muss man immer fünf Aktionen im Voraus planen, wobei der Plan aufgrund der Aktionen der Mitspieler selten so aufgeht, wie man sich das anfangs überlegt hat. Man wurde im falschen Moment blockiert, hüpft dadurch ins Wasser oder muss rückwärts statt vorwärts laufen und so weiter. Wirklich Vorausplanen lässt sich hierdurch nicht. Somit trotz der schönen Optik und der eigentlich originellen Idee viel zu chaotisch. Trotzdem irgendwie nett, aber nichts was ich mir kaufen würde.

- Pick-a-Dog / Pick-a-Pig
Halle 7, die Außenseiterhalle... Hier finden sich eigentlich nur Kleinstverlage, was für Besucher die angenehme Folge hat, dass relativ wenig Publikumsverkehr herrscht. In Halle 7 kann man also gut mal durchschnaufen, hat oft sogar reele Chancen auf Probepartien in Vergleichsweise ruhiger Atmosphäre und ohne lange Wartezeit, und mitunter finden sich hier richtige Spiele-Juwelen. Ein solches Juwel ist Pick-a-Dog bzw. Pick-a-Pig. Das Spiel gibt es in zwei Versionen, einmal mit Hunden und einmal mit Schweinen, kann aber auch zu einem großen "Pick-a-Dog-Pick-a-Pig" zusammengemischt werden. Eine Gruppe, die grade eine Probepartie spielte, machte uns durch hysterisches Gelächter auf das Spiel aufmerksam, und so versuchten wir uns auch einfach mal dran. Bei Pick-a-Dog/Pig liegen 30 Karten zentral aus, auf denen jeweils ein Tier mit unterschiedlichen Merkmalen abgebildet ist. So gibt es zum Beispiel große braune Schweine mit Popcorn, einem sichtbaren Arm und ohne Sonnenbrille. Oder kleine Rosa Hunde ohne Popcorn, aber dafür mit Sonnenbrille und zwei sichtbaren Armen. Oder oder oder. Jeder Spieler bekommt anfangs eine solche Karte als Startkarte, und auf "Los" müssen alle Spieler dann gleichzeitig Karten aus der Mitte grapschen, die sich in genau einem Merkmal von der jeweils vorherigen Karte unterscheiden. Also auf ein großes rosa Schwein mit Sonnenbrille und Popcorn und nur einem sichtbaren Arm zum Beispiel einen großen rosa Hund mit Sonnenbrille und Popcorn und nur einem sichtbaren Arm (unterscheidendes Merkmal: Tierart) und anschließend einen großen rosa Hund mit Sonnenbrille und einem sichtbaren Arm aber ohne Popcorn (unterscheidendes Merkmal: Popcorn) und so weiter. Wer glaubt, nicht mehr weiter ziehen zu können, ruft Stop und beendet damit die Runde für alle. Nun wird kontrolliert, ob keine Fehler gemacht wurden, und jenachdem darf man die gegrapschten Karten behalten oder abwerfen. Dann wird die Auslage aufgefüllt, und es geht weiter, bis alle Karten weg sind und ein Sieger feststeht (der mit den meisten gesammelten Karten)... Das hysterische Gelächter unserer Vorspieler übertrug sich schnell auf uns. Hektisch, aber total lustig. Die 400 nach Essen mitgebrachten Exemplare waren am Samstag morgen ausverkauft.

- Next !
... haben wir wegen der ansprechenden Optik kurz angespielt und dann schnell wieder das Weite gesucht. Stupide Würfelorgie, die bei mir böse Erinnerungen an Einfach Genial: Das Würfelspiel weckte, zu welchem Herr Friebe recht passende Worte fand.

- Hanabi
Ein kooperatives Spiel... ihhh. Trotzdem wollte Annika es unbedingt ausprobieren, weil ich ihr erzählt hatte, dass es vom Autor von 7 Wonders ist. Und auch ich war trotz Ko-Op zumindest interessiert (siehe auch meinen Vorbericht). Gegen Donnerstag Abend bot sich dann die Gelegenheit, und so zögerten wir nicht lange und legten los. Die Spieler versuchen gemeinsam, ein möglichst tolles Feuerwerk abzuliefern. Dazu müssen Karten in fünf Farben und mit den Werten von 1 bis 5 ausgespielt werden, und zwar je Farbe in aufsteigender Reihenfolge. Kniff dabei ist, dass man die Karten verkehrt herum hält und somit nicht sehen kann, was man selber überhaupt auf der Hand hat. Dafür sieht man aber die Karten der Mitspieler. Im Zug darf man entweder eine Karte Ausspielen, dem Mitspieler hinsichtlich Farbe oder Nummer der Karten einen Tipp geben (das kostet zudem einen Tipp-Marker) oder Karten von der Hand abwerfen (wodurch man die Tippmarker zurückholen kann). Auf der Messe haben wir das Spiel wegen fehlender Konzentration (bedingt durch Lautstärke und Müdigkeit) irgendwie nicht so richtig ans Laufen bekommen. Laufend vergaßen wir, zu welchen Karten wir bereits Tipps erhalten hatten, mehrfach kam es zu Situation wie "Hast du nicht eben gesagt, das wären alles 3er!?". Im Endeffekt ist das Spiel somit eigentlich nur ein kooperatives Memory... Trotzdem wars aber auch irgendwie ganz nett und in einem ruhigeren Umfeld sicherlich ein paar Versuche Wert.

Gekauft wurden von mir am Donnerstag:
- Dominion: Dark Ages (24 € €, siehe Vorbericht)
- Homesteaders (30 €€, vorbestellt)
- Carson City inkl. Gold-&-Guns-Erweiterung (30 € €, vorbestellt)
- Alien Frontiers: Factions (20 €€, vorbestellt, siehe Vorbericht)
- Le Havre: Der Binnenhafen (16 €€, siehe Vorbericht)
- Agricola: Mehr Ställe für das liebe Vieh (8 € €, siehe Vorbericht)
- Tournay (15 €€, Impulskauf von der Heidelberger Resterampe)
- 10 Jahre alea - Schatzkiste (10 €€, Impulskauf von der Heidelberger Resterampe)
- Magestorm (10 €€, Impulskauf von der Heidelberger Resterampe)

und von Annika:
- Pick-a-Dog und Pick-a-Pig (9 €€, siehe oben)
- Saint Malo (20 €, siehe Vorbericht)
- Die Burgen von Burgund: 2. Erweiterung (Gratiszugabe zu Saint Malo)

Unsere Käufe vom Donnerstag
 Alles in allem ein sehr gelungener erster Messetag!

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