Sukimono
Sukimono entführt uns ins alte Japan, genauer gesagt in die Edo-Ära, und noch genauer gesagt in die Zeit um 1700 nach Christus. Zu dieser Zeit wurde es in der japanischen Oberschicht auf einmal total hipp, möglichst aufwändige und pompöse Teezeremonien zu veranstalten. Nun kann man zu solchen Anlässen natürlich nicht einfach Ikea-Plastik-Löffel und Tschibo-Tassen verwenden, nene. Das verwendete Geschirr sollte schon möglichst exklusiv sein, weshalb die feinen Adelsherren uns (ihre Diener) in alle Ecken Japans entsenden, um den nächsten letzten Schrei der Tee-Service-Welt ausfindig zu machen. Entlohnt werden wir für diese mühevolle Arbeit mit einem Grundgehalt von fünf Ryō pro Runde, und außerdem dürfen wir immer noch die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem, was unsere Herren zu zahlen bereit sind, behalten. Wer als erstes 50 Ryō erwirtschaftet, gewinnt das Spiel.
Zu Spielbeginn werden aus den 186 Objektkarten, die 43 verschiedene Teebestecke unterschiedlicher Rarität zeigen, acht etwa gleich große Stapel gebildet. Diese Stapel repräsentieren die Provinzen, die die Spieler im Laufe des Spieles immer wieder bereisen können. Ein weiterer Stapel enthält 43 Zielkarten, die angeben, welches Besteckstück denn grade überhaupt verlangt wird. Von diesen Zielkarten liegen immer fünf offen auf einem Preistableau, wobei von der Rarität des Objektes abhängig ist, an welche Preiszeile die Karte anfangs angelegt wird. "Matsu"-Karten sind am seltensten und bringen daher anfangs einen Betrag von 10 Ryō, "Take"-Karten noch sechs Ryō und "Ume"-Karten grade mal noch läppische vier Ryō. Mit Nummern-Plättchen wird eine Spielerreihenfolge bestimmt, und dann kann es auch schon losgehen.
Das Spielmaterial (Bild vom Verlag zur Verfügung gestellt) |
In Spielerreihenfolge wählt jeder Spieler einen Provinzstapel aus, nimmt diesen an sich und legt sein Nummern-Plättchen in die Mitte. Haben alle Spieler einen Stapel gewählt, so heißt es "one, two, buy!" und alle durchsuchen gleichzeitig ihre gewählten Provinzstapel nach den Objekten, die sie kaufen möchten. Hat ein Spieler sich für eine oder mehrere (oder keine) Karte entschieden, so legt er diese verdeckt vor sich ab, ruft "I'm finished" und nimmt sich das niedrigste Nummernplättchen aus der Tischmitte (womit er die Spielerreihenfolge für die nachfolgende Verkaufsphase und die nächste Runde festlegt). Sind alle Spieler bis auf einen mit ihren Käufen fertig, so hat der letzte Spieler noch dreißig Sekunden Zeit, um seinen Kauf abzuschließen. Danach zeigen alle Spieler die rausgesuchten Karten und müssen die darauf abgedruckten Einkaufspreise bezahlen. Wiederum in Spielerreihenfolge können dann beliebig viele Karten, deren Zielkarte sich auf dem Preistableau befindet, zum dort angezeigten Preis verkauft werden, wobei sich die Preise verringern oder Gegenstände eventuell auf einmal gar nicht mehr gefordert werden, wenn einem die Mitspieler beim Verkauf zuvorgekommen sind. Abschließend wird die Zielkarten-Auslage aktualisiert (die linkeste Karte kommt ruas, alles wird eine Stufe teurer, Lücken werden aufgefüllt) und das Spektakel geht in die nächste Runde, bis ein Spieler 50 oder mehr Ryō erwirtschaftet hat.
So, ihr seht schon: Sukimono ist nicht das, was man bei dem Thema erwarten könnte. Statt einem entspannenden
Lediglich der Preis von 36 € ist ein bisschen happig, aber ich komme bei dem Spiel trotzdem sehr in Versuchung. Und das coolste Kind auf dem Brettspielplatz wäre ich damit bestimmt dann auch wieder.
PS: Falls ihr das Spiel vorbestellen wollt (was bei Japon-Brand-Titeln nicht die schlechteste Idee ist), so erfahrt ihr hier, wie das geht. Ich habe mir nun Sukimono und Donburiko! vorbestellt. Zwei andere Titel, bei denen ich auch am Überlegen war, kann man bereits nicht mehr vorbestellen. Argh...
Oh nein, welche beiden denn? Ich hab ebenfalls versucht, mich langsam durch die Liste der japanischen Neuheiten-Köstlichkeiten durchzuarbeiten, um dann zu entscheiden, was ich vorbestelle. Sushi Draft und Eat me if you can habe ich schon durch ("Prototypen" zusammengeschustert mit Teilen aus anderen Spielen), jetzt wollte ich die anderen noch anschauen - wo lohnt es sich denn gar nicht mehr, wenn die schon weg sind?
AntwortenLöschenHallo Tina,
Löschennicht mehr vorbestellen kann man Machi Koro und Lost Legacy. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Titel komplett ausverkauft sind. Das Preorder-Kontingent war jeweils auf 2/3 der Auflage gedeckelt, 1/3 wird in Essen also noch zu kaufen sein. Es heißt bei den Spielen dann also nur: Schnell sein.
Nachlesbar ist das ganze unter anderem hier:
http://boardgamegeek.com/thread/1034131/orders-and-mail-orders-for-essen-spiel-2013-open
Ich werde mal schaun, ob ich noch ein Lost Legacy ergattern kann (ein Spiel im Stile von Love Letter). Bei Machi Koro war ich mir noch unsicher, das erschien mir doch etwas zu simpel für den Preis.
Viele Grüße,
Martin
PS: Wie hat dir denn Eat me if you can gefallen? Das hat mich auch gereizt... Argh.. Die Spiele von denen sind alle so niedlich!
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