Der Worker-Placement-Klassiker schlechthin. Wie konnte
ich mich eigentlich jemals Reviewer schimpfen, ohne dieses Spiel zu
besitzen, geschweige denn es zumindest mal gespielt zu haben? Naja,
diesen Makel bin ich nun jedenfalls auch los.
Caylus wurde mir leicht
verzögert zum Geburtstag beschert (die neue Version mit der weniger
grauseligen Cover-Grafik) und dann hat es wegen der Messe und dem auch
nicht grade zugänglichen Regelwerk irgendwie mal wieder rund zwei Monate
gedauert, bis wir (Annika und ich) das Spiel tatsächlich ausprobiert
haben. Eine weitere Partei zu zweit folgte anfang des Jahres mit Jörg.
Worker-Placement,
ich hab's schon erwähnt, und zwar auf unterschiedlichen Gebäuden, denen
jeweils eine bestimmte Funktion zugeordnet ist und die wie Perlen an
einer Kette entlang einer Straße auf dem Spielplan aufgezogen sind. Ein
paar Gebäude gibt es schon am Anfang, den Rest bauen wir im Laufe des
Spieles hinzu. Arbeiter einsetzen und dann dann die Gebäude entlang der
Straße abhandeln. Die meisten Gebäude bringen dabei Rohstoffe,
Siegpunkte oder Geld bzw. erlauben den Tausch von eben diesen. Andere
Gebäude erlauben es uns, neue Gebäude eines bestimmten Types zu
errichten bzw. umzubauen. Mit dem Notar können wir - sofern ihn zuvor
jemand gebaut hat - ein eigenes Gebäude oder bestimmte neutrale Gebäude
in Wohnhäuser umwidmen (diese bringen jede Runde Einkommen), und mit dem
Architekten können wir dann aus einem Wohnhaus wiederum einen
Prestigebau machen (Siegpunkte). Hierbei ist das richtige Timing
wichtig, da die Gebäude wie gesagt entlang der Straße aktiviert werden.
Am Ende der Gebäudekette turnt dann auch noch ein Vogt herum, der
verhindert, das bestimmte Gebäude überhaupt aktiviert werden. Alternativ
zur Gebäudenutzung können wir zudem Arbeiter abkommandieren, um
Rohstoffe in den Schloßbau zu stecken. Dafür gibt es ebenfalls Prestige
und wir steigen in der Gunst des Königs und damit auf einer Art
"Technologie-Leiste", was uns wiederum Rohstoffe, Geld, Punkte oder
Sonderaktionen bringt. Das Spiel endet, sobald der Schloßbau
abgeschlossen ist oder sobald der Seneschall - der angetrieben vom Vogt
ebenfalls am Ende der Gebäudekette rumturnt - einen bestimmten Punkt auf
der Straße erreicht.
In Caylus muss man sich erstmal
reinfuchsen. Insbesondere, mit welchem Gebäude man welches andere
Gebäude bauen bzw. überbauen kann, will erstmal verstanden und verdaut
werden. Die Anleitung macht einem den Einstieg nicht unbedingt leichter.
Den Unterschied zwischen "neutralen Gebäuden", "feststehenden Gebäuden"
und Spezialgebäuden muss man erstmal kapieren. Irgendwann macht's aber
klick und alles fügt sich zu einem großen Ganzen zusammen.
Ersteindruck:
Nach zwei Partien in Minimalbesetzung beginne ich den Charme dieses
zufallsbefreiten Worker-Placement-Klassikers zu erkennen. Vieles ist
interessant verzahnt und man muss immer aufpassen, dass der Gegner einem
beim Arbeiter-Einsatz nicht zuvor kommt. Wirklich interessant.
Erstmals gespielt am: 09.12.2012
Gespielte Partien bislang: 2
Nochmals spielen: Unbedingt, und vor allem gerne mal in größerer Besetzung... Wie so oft! Ich brauche mehr Mitspieler!!!