Montag, 6. August 2012

Stefan-Feld-Challenge (III): Die Burgen von Burgund

Drittes Spiel unserer Feld-Challenge war "Die Burgen von Burgund" (im Folgenden "Burgund"), das wir beide schon etwas besser kannten. Ich hab die Challenge-Partie natürlich gewonnen... Dafür hat Annika in der Woche darauf beim Rematch den Boden mit mir aufgewischt.

Bei Burgund müssen wir unser anfangs noch recht dünn besiedeltes Fürstentum ausbauen. Jeder hat einen eigenen Spielplan mit vielen kleinen aufgedruckten Sechsecken, deren Farbe vorgibt, welche Ausbauplättchen dort jeweils platziert werden können. Zudem haben alle Spieler noch zwei Würfel, die sie jede Runde aufs neue werfen. In feldtypischer Reihenfolge benutzen die Spieler dann die Würfel, meist um Ausbauplättchen vom zentralen Spielplan zu erhaschen oder ebendiese im eigenen Fürstentum zu platzieren. Bei beidem spielt die zuvor gewürfelte Augenzahl eine große Rolle: So sind zum einen die Plättchen auf dem zentralen Vorratsplan jeweils einer bestimmten Augenzahl zugeordnet. Zum anderen zeigen auch unsere Sechseck-Felder jeweils Augenzahlen von eins bis sechs. Soll heißen: Sowohl zum Nehmen als auch zum Platzieren von Ausbauplättchen braucht man eine passende Würfelzahl.

Verwirrt? Beispiel: Mit der 4 nehme ich mir ein Schiffsplättchen aus dem 4er-Bereich vom Vorratsplan und lege es zunächst auf eines meiner drei eigenen Voratsfelder. Anschließend benutze ich meinen anderen Würfel, eine 5, um das Schiffsplättchen auf das blaue Feld (Wasser) mit der aufgedruckten Augenzahl 5 zu platzieren.

Die Burgen von Burgund und Wein von Aldi

Das klingt zunächst ziemlich glückslastig, schließlich braucht man gleich zwei Mal Würfelglück, um ein Plättchen zu platzieren. Zum Glück gibt es da noch die Arbeiter. Von denen bekommen wir durch Einsatz eines beliebigen Würfels nämlich gleich zwei, und mit jedem Arbeiter können wir unsere Würfelzahlen um plusminus 1 verändern, gerne auch mehrfach. Mit 2 Arbeitern lässt sich also aus einer 3 eine 1 oder eine 5 machen.

Ein Ausbauplättchen zu Platzieren bringt meist unmittelbare Vorteile. Bauen wir beispielsweise ein Schiffsplättchen, so hüpfen wir auf der Leiste vor, mit der die Zugreihenfolge bestimmt wird, und dürfen zudem noch Warenplättchen nehmen (welche wir später - wiederum unter Einsatz eines passenden Würfels - gegen Siegpunkte und Silberlinge verkaufen können). Tierplättchen (grün) hingegen bringen uns sofort Siegpunkte, und zwar umso mehr, wenn es gelingt gleiche Tiere auf der selben Weide zu platzieren. Gebäudeplättchen (braun) bringen andere Sofort-Vorteile, wie etwa Gratis-Ausbauplättchen oder Gratis-Arbeiter. Wissensplättchen (gelblich-grün) hingegen bescheren uns dauerhafte Vorteile (etwa mehr Arbeiter bei Würfelabgabe) oder Siegpunkte am Spielende für bestimmte andere Plättchen in unserem Fürstentum. Die meisten Siegpunkte bekommt man aber, indem man Gebiete gleicher Farben auf seinem Tableau komplett zubaut, wobei gilt: Je früher, desto besser.

Burgund ist nicht so brutal wie andere Feld-Spiele. Hier gibt es keine Minuspunkte oder sonstige destruktive Elemente, stattdessen bauen wir alle relativ konfliktarm vor uns hin und können eigentlich mit allen Plättchen irgendwas anfangen. Solitär ist Burgund aber trotzdem nicht, schließlich gibt es unter vielen tollen Plättchen immer ein paar, die doch noch etwas toller sind, als die anderen. Genau diese Plättchen wollen wir unseren Gegnern natürlich wegschnappen, wenn auch nur, damit sie der Gegner nicht bekommt (gut, dass ist dann doch zumindest ein kleines bisschen destruktiv)... Wir müssen also ständig priorisieren: Welches Plättchen brauche ich sofort, weil es mir sonst ein Gegner wegschnappt, wieviele Arbeiter setze ich dafür ein, was kann wie lange warten. Durch das Würfelglück und den ungewissen Plättchennachschub wird das Ganze dann aber auch nicht zu verkopft, man kann durchaus einfach mal drauf los spielen und schauen, was passiert.


"Ich habe es gesagt und ich bleibe dabei: Trajan ist mein Lieblings-Feld-Spiel. Burgund ist aber auch wirklich klasse und hat gegenüber Trajan den Vorteil, dass es sich nicht ganz so sehr nach "Arbeit" anfühlt. Trajan fordert meine volle Konzentration, Burgund spiele ich gerne auch nach einem anstrengenden Tag, bei einem Glas Wein (wie passend...) oder bei laufender Glotze und deshalb wird Burgund mutmaßlich öfter aufgetischt werden, als etwa Trajan."


"Das Spiel ist eines meiner Favoriten. Je nachdem, welches Tableau man zieht, kann man sein Fürstentum Stück für Stück mit Schweinen, Kühen, Wissensfortschritt, Minen und Schiffen bestücken und ausbauen. Für den flotten und gewinnversprechenden Aufbau seines Fürstentums ist das Platzieren des ersten Plättchens genau zu überdenken ( Jaja, ich spreche aus Erfahrung... ;)) Ein sehr schönes Spiel, welches durch die Variabilität der Tableaus, der einfachen und überschaubaren Regeln (durch Bilder noch einmal auf dem Plan abgebildet), das Würfel- und Plättchenglück und der räuberischen Wegnahme der gerade so dringend gebrauchten Plättchen durch den Gegner, einen sehr hohen Wiederspielreiz verspricht. Wer jedoch eine gelb-hellgrün-schwäche hat, könnte etwas Probleme bei den Plättchen bekommen...:)"

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