Mittlerweile auch schon lang geübte Tradition: Was sich im Jahr der Veröffentlichung durchsetzen kann, wird im nächsten Jahr erweitert. Dabei ist es dann in der Regel auch relativ wurscht, ob das Spiel überhaupt eine Erweiterung braucht und sich diese gut in das bisherige Spiel einfügt, oder ob die Erweiterung vielleicht alles nur überflüssig verkompliziert...
Tzolk'in: Der Maya-Kalender - Stämme & Prophezeiungen
Eines der erfolgreichsten Spiele des vergangenen Jahrgangs war Tzolk'in: Der Maya-Kalender, und spätestens als dann Ende des Jahres der prognostizierte Weltuntergang ausblieb war auch dem Letzen klar: Da kommt bestimmt bald ne Erweiterung zu. Und siehe da: Zur SPIEL '13 erscheint Tribes & Prophecies, was ich in Ermangelung eines deutschen Titels jetzt einfach mal frech als "Stämme & Prophezeiungen" übersetzt habe. Zu der Erweiterung gibt es zwar bislang noch keine Regel (zumindest habe ich keine gefunden), aber ein paar Informationen sind schon durchgesickert. Die folgende Vorschau basiert im Wesentlichen auf diesem Forums-Thread auf BGG (mit bestem Dank an BGG-Nutzer Matt Kremer!).
Freitag, 13. September 2013
Vorschau: Rampage (vorvorgestern waren's noch 44 Tage bis zur SPIEL '13)
Schon als kleiner Junge habe ich am liebsten Sandburgen gebaut. Von daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich heute total gerne Städtebau-Spiele und so nen Kram spiele. Immer schön brav und friedlich vor sich hin irgendetwas aufbauen. Simon, mein Klassenkamerad aus der Grundschule, war nicht solch ein Feingeist. Seine Lieblingsbeschäftigung war es, meine Sandburgen zu zerstören (bzw. in einem mir besonders traumatisch in Erinnerung geblieben Fall sogar mal auf eine meiner Sandburgen zu urinieren). Rampage wäre ein Spiel für Simon gewesen.
Rampage
In Rampage können zwei bis vier Sandburgen-Zertreter ihrer Parade-Disziplin "sinnlose Zerstörung" fröhnen, indem sie in der Rolle wildgewordener Riesenmonster eine Stadt zerlegen. Die Stadt besteht dabei aus mehreren mehrstöckigen Gebäuden, die vor Spielbeginn aus Meeplen und Pappteilen auf den Spielplan gestapelt werden (Die Meeple bilden quasi die Säulen der einzelnen Etagen). Ist der Aufbau - bei dem die Sandburgern-Zertreter vermutlich auf die Hilfe von feinmotorischen Sandburgen-Erbauern zurückgreifen müssen - erledigt, so kann es dann auch schon mit dem lustigen Abriss der Stadt losgehen. Jeder Spieler hat dazu auf dem Spielplan eine eigene zweiteilige Monsterfigur (bestehend aus Fußscheibe und darauf platziertem Korpus), mit der er in jedem Zug exakt zwei Aktionen ausführen kann:
Rampage
In Rampage können zwei bis vier Sandburgen-Zertreter ihrer Parade-Disziplin "sinnlose Zerstörung" fröhnen, indem sie in der Rolle wildgewordener Riesenmonster eine Stadt zerlegen. Die Stadt besteht dabei aus mehreren mehrstöckigen Gebäuden, die vor Spielbeginn aus Meeplen und Pappteilen auf den Spielplan gestapelt werden (Die Meeple bilden quasi die Säulen der einzelnen Etagen). Ist der Aufbau - bei dem die Sandburgern-Zertreter vermutlich auf die Hilfe von feinmotorischen Sandburgen-Erbauern zurückgreifen müssen - erledigt, so kann es dann auch schon mit dem lustigen Abriss der Stadt losgehen. Jeder Spieler hat dazu auf dem Spielplan eine eigene zweiteilige Monsterfigur (bestehend aus Fußscheibe und darauf platziertem Korpus), mit der er in jedem Zug exakt zwei Aktionen ausführen kann:
Mittwoch, 11. September 2013
Vorschau: Rokoko (vorgestern waren's noch 45 Tage bis zur SPIEL '13)
Herrje, jetzt hänge ich schon um zwei Vorberichte hinterher... Solangsam befürchte ich, dass ich das nie mehr aufholen kann... Was habe ich mir nur eingebrokokot!
Rokoko
Über die Experimentierfreude von Eggertspiele habe ich mich in der Vergangenheit ja durchaus positiv geäußert. Nun haben die Hamburger den Bogen allerdings wirklich einmal überspannt. Es gibt Dinge, die macht man einfach nicht. Deckbuilding OHNE MISCHEN?!? Ich nenne das Frevel. Eggert findet die Spielidee von Stefan Malz, Louis Malz und Matthias Cramer aber scheinbar voll dufte und veröffentlicht sie nach Bearbeitung mit der Puderquaste zur anstehenden SPIEL '13 unter dem Titel Rokoko... Puderquaste? Rokoko? Ja, ihr lest richtig. Um den Traditionsbruch vollends abzurunden, wurde das Spiel auch noch mit einem äußerst skurrilen Thema versehen. Statt wie gewohnt als Zombie-Baumeister des mediterranen Weltraums aufzutreten, müssen sich die Spieler in Rokoko in der Rolle des "Leiters eines Schneiderei-Betriebes" im Frankreich des 18. Jahrhunderts zurechtfinden. Äh, okay?
Rokoko

Montag, 9. September 2013
Vorschau: Donburiko! (gestern waren's noch 46 Tage bis zur SPIEL '13)
Ich habe vor etwa einem Jahr in der Straßenbahn folgendes Gespräch zwischen zwei jungen Damen mitbekommen (ich würde deren Alter mal so etwa auf 13 bis 15 Jahre schätzen, aber wer weiß das schon so genau):
- Boah ey, meine Mutter soll mir mal ein neues Smartphone kaufen
- Hä, du hast doch vor Kurzem erst Dein neues Iphone bekommen?
- Ja, ich weiß. Das fand ich am Anfang ja auch voll schön. Aber jetzt hat das in der Schule jeder. Irgendwie find ich das jetzt nicht mehr so schön. Ich will jetzt lieber ein anderes haben.
Nein, ich scherze nicht... Schlimm, oder? Was aber noch schlimmer ist: Wir Brettspieler sind keinen Deut besser. Ständig versuchen wir, uns durch Exklusivität in unseren Sammlungen gegenseitig zu übertrumpfen. Mit dem neuesten alea-Titel braucht man es da eigentlich gar nicht erst versuchen, den hat spätestens nach einer Woche schließlich eh jeder. Nene, wer cool sein will, der braucht heutzutage entweder überteuerten Kickstarter-Kram oder etwas ganz Exotisches. In die letztgenannte Kategorie fällt ドンブリコ von Autor マサノフ... Ähm... Donburiko von Autor Masanofu.
Donburiko
Donburiko ist gleich aus mehreren Gründen trendverdächtig.
- Boah ey, meine Mutter soll mir mal ein neues Smartphone kaufen
- Hä, du hast doch vor Kurzem erst Dein neues Iphone bekommen?
- Ja, ich weiß. Das fand ich am Anfang ja auch voll schön. Aber jetzt hat das in der Schule jeder. Irgendwie find ich das jetzt nicht mehr so schön. Ich will jetzt lieber ein anderes haben.
Nein, ich scherze nicht... Schlimm, oder? Was aber noch schlimmer ist: Wir Brettspieler sind keinen Deut besser. Ständig versuchen wir, uns durch Exklusivität in unseren Sammlungen gegenseitig zu übertrumpfen. Mit dem neuesten alea-Titel braucht man es da eigentlich gar nicht erst versuchen, den hat spätestens nach einer Woche schließlich eh jeder. Nene, wer cool sein will, der braucht heutzutage entweder überteuerten Kickstarter-Kram oder etwas ganz Exotisches. In die letztgenannte Kategorie fällt ドンブリコ von Autor マサノフ... Ähm... Donburiko von Autor Masanofu.
Donburiko

- Das Spiel ist aus Japan, und das sieht man ihm sogar von außen an. Mit den asiatischen Schriftzeichen auf der Schachtel könnt Ihr Euch total weltmännisch geben.
- Das Spiel ist voll exklusiv. Abgesehen von der SPIEL '13 am Stand von Japon Brand werdet ihr es kaum irgendwo finden, und selbst für die SPIEL solltet Ihr es am besten vorbestellen (wie das geht, erfahrt ihr in diesem Post auf Boardgamegeek)
- Donburiko enthält nur 16 Karten und eine Handvoll Siegpunktchips. Die Regeln für das Spiel sind kürzer als der Text dieses Artikels. Somit ist Donburiko ein Mikro-Spiel, und Mikro-Spiele sind seit Love Letter ja eh voll toll.
- Donburiko hat eine Hintergrundgeschichte, die bezaubernd und skurril zugleich ist. Das Spiel basiert nämlich auf dem japanischen Kinderlied "Donguri Korokoro", das von Eicheln handelt, die von einem Berg purzeln, in einem Teich landen, dort Freundschaft mit einer Schmerle schließen aber irgendwann doch ihren Berg vermissen. Eine herrliche Abwechslung für alle, denen die üblichen Themen (Mittelalter, Weltraum, mediterraner Handel, Zombies...) zu Mainstream sind.
Sonntag, 8. September 2013
Vorschau: Spyrium (gestern waren's noch 47 Tage bis zur SPIEL '13)
Ist zwar schon auf der GenCon verkauft worden und wird vermutlich auch im deutschsprachigen Raum vor der Messe erscheinen, für mich aber trotzdem eine Messeneuheit:
Spyrium
Manche Menschen brauchen einfach öfter mal was länger. Ich brauch zum Beispiel ab und zu mal was länger für ein Video oder für die versprochenen Messe-Vorschauten (ja, ich weiß, gestern hab ich’s verpennt). Andere brauchen was länger für neue Spiel-Veröffentlichungen. Da wäre zum Beispiel dieser William Attia. Der hat im Jahre 2005 die Spielergemeinschaft mit Caylus verblüfft und 2007 noch den Kartenspiel-Ableger Caylus Magna Carta nachgeschoben. Und seitdem? Nix! Abgesehen von zwei mir völlig unbekannten Wörterspielen (upps, habe ich nicht im letzten Beitrag noch behauptet, diese Spielekategorie wäre tot?) ist Attia nicht mehr als Spieleautor in Erscheinung getreten, sondern hat sich (meines Wissens nach) stattdessen auf Hintergrundarbeit bei Ystari-Games beschränkt.
Doch damit ist jetzt Schluss! Herr Attia hat ein Einsehen und die Warterei somit ein Ende. Zur anstehenden SPIEL ´13 erscheint Attias Spyrium, ein Eurogame im Steampunk-Gewand für zwei bis fünf Spieler.
Spyrium

Doch damit ist jetzt Schluss! Herr Attia hat ein Einsehen und die Warterei somit ein Ende. Zur anstehenden SPIEL ´13 erscheint Attias Spyrium, ein Eurogame im Steampunk-Gewand für zwei bis fünf Spieler.
Samstag, 7. September 2013
Vorschau: Word on the Street (noch 48 Tage bis zur SPIEL '13)
Ja, ich weiß, es ist eigentlich ja schon wieder nach Mitternacht. Ausrede siehe gestern.
Word on the Street
Wortschatzfreaks haben es in der Welt der Gesellschaftsspiele wirklich nicht leicht. Eurogamer und Ameritrasher dürfen sich Jahr für Jahr an mehreren hunderten Neuheiten erfreuen, für Buchstabenjongleure hingegen gibt es regelmäßig nur eine einzige neue Erweiterung pro Jahr: Die Neufassung des Dudens. Dummerweise kann man mit den Wort-Zu- und Abgängen auch immer nur eine gewisse Zeit lang an den Scrabble-Abenden auftrumpfen, und so herrscht schnell wieder gähnende Langeweile.
Aber: Dieses Jahr wird das anders. Es gibt nämlich gute Neuigkeiten. Die AMIGO Spiel und Freizeit GmbH hat ihren Blick über den großen Teich schweifen lassen und in den USA doch tatsächlich nochmal ein interessantes Wörterspiel aufgetan.
Word on the Street
Wortschatzfreaks haben es in der Welt der Gesellschaftsspiele wirklich nicht leicht. Eurogamer und Ameritrasher dürfen sich Jahr für Jahr an mehreren hunderten Neuheiten erfreuen, für Buchstabenjongleure hingegen gibt es regelmäßig nur eine einzige neue Erweiterung pro Jahr: Die Neufassung des Dudens. Dummerweise kann man mit den Wort-Zu- und Abgängen auch immer nur eine gewisse Zeit lang an den Scrabble-Abenden auftrumpfen, und so herrscht schnell wieder gähnende Langeweile.
Aber: Dieses Jahr wird das anders. Es gibt nämlich gute Neuigkeiten. Die AMIGO Spiel und Freizeit GmbH hat ihren Blick über den großen Teich schweifen lassen und in den USA doch tatsächlich nochmal ein interessantes Wörterspiel aufgetan.
Freitag, 6. September 2013
Vorschau: Relic Runners (noch 49 Tage bis zur SPIEL)
Merke: Der Tag endet für mich nicht mit der Mitternacht, sondern erst dann, wenn ich ins Bett gehe. Ich bin also heute zwar total spät dran, aber immer noch pünktlich. Jawohl!
Relic Runners
Mit diesen Schätzen und Relikten ist es doch immer das gleiche. Die ollen Dinger interessieren Jahrtausende lang keine Sau und vergammeln in irgendwelchen zugewucherten Tempeln, bis sich dann plötzlich alle gleichzeitig der nun auf einmal voll wichtigen Artefakte habhaft machen wollen. Ein rasanter Weggrabsch-Wettbewerb zwischen den konkurrierenden Grabschändern… ähm, ich meine natürlich Schatzsuchern… ist dann unausweichlich. Auf die Plätze, fertig, los! Jeder berge was er kann, nur nicht seinen Nebenmann!
In Relic Runners, mit dem Matthew Dunstan bei Days of Wonder zur kommenden SPIEL sein Debüt als Spieleautor geben wird, treten zwei bis fünf Spieler in genau solch einer Artefakt-Hatz gegeneinander an. Dabei ist der Stress eigentlich gar nicht unbedingt nötig. Der Austragungsort des Spieles, ein namentlich nicht näher bezeichnetes Dschungelgebiet, ist nämlich mit möglichen Fundorten nur so gepflastert. Man kann quasi keinen Schritt tun, ohne auf irgendeinen Tempel oder eine Ruine zu latschen. Es wäre damit also eigentlich genug zu entdeckendes für alle da, aber da „kooperativ“ halt nun mal das Spiele-Trendwort des Jahres 2012 war, wird sich in 2013 dann eben doch gekabbelt.
Relic Runners
Mit diesen Schätzen und Relikten ist es doch immer das gleiche. Die ollen Dinger interessieren Jahrtausende lang keine Sau und vergammeln in irgendwelchen zugewucherten Tempeln, bis sich dann plötzlich alle gleichzeitig der nun auf einmal voll wichtigen Artefakte habhaft machen wollen. Ein rasanter Weggrabsch-Wettbewerb zwischen den konkurrierenden Grabschändern… ähm, ich meine natürlich Schatzsuchern… ist dann unausweichlich. Auf die Plätze, fertig, los! Jeder berge was er kann, nur nicht seinen Nebenmann!
In Relic Runners, mit dem Matthew Dunstan bei Days of Wonder zur kommenden SPIEL sein Debüt als Spieleautor geben wird, treten zwei bis fünf Spieler in genau solch einer Artefakt-Hatz gegeneinander an. Dabei ist der Stress eigentlich gar nicht unbedingt nötig. Der Austragungsort des Spieles, ein namentlich nicht näher bezeichnetes Dschungelgebiet, ist nämlich mit möglichen Fundorten nur so gepflastert. Man kann quasi keinen Schritt tun, ohne auf irgendeinen Tempel oder eine Ruine zu latschen. Es wäre damit also eigentlich genug zu entdeckendes für alle da, aber da „kooperativ“ halt nun mal das Spiele-Trendwort des Jahres 2012 war, wird sich in 2013 dann eben doch gekabbelt.
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