Mittwoch, 5. Januar 2011

It's a Small World

Nein, jetzt kommt (noch) kein Review zu Small World.

Stattdessen kommt eine bemerkenswerte Anekdote zum BGG-Secret-Santa 2010. Diese Anekdote hätte ich zwar auch in einem meiner vorherigen Beiträge zum BGG-Secret-Santa unterbringen können, aber sie ist so merkwürdig und hat mich so beeindruckt, dass sie einen eigenen Beitrag verdient.

Secret Santa ist, ich habe es bereits zuvor erklärt, ein internationales Brettspielwichteln innerhalb der Community von Boardgamegeek. 2010 haben bei der Aktion weltweit exakt 1726 Leute mitgemacht, von denen ca. 50 aus Deutschland stammen (ich hatte es schon mal nachgezählt, habe die genaue Zahl allerdings wieder vergessen).

Im Vorfeld zum BGG-Secret-Santa habe ich mich, wie so oft, in den Foren von BGG rumgetrieben. Dort las ich einen Thread zum anstehenden Wichteln, und habe aus Langeweile das Profil eines deutschen Users angeklickt. Ich staunte nicht schlecht, als ich dort dann las, dass dieser User in der selben Stadt lebte wie ich. Nun lebe ich nicht grade in einer Metropole, sondern in einer Kleinstadt mit ca. 40.000 Einwohnern. Deutschland hat, ihr werdet es vielleicht wissen, ca. 82 Millionen Einwohner. Es hat also ungefähr jeder 1,5-millionenste Einwohner Deutschlands beim Boardgamegeek-Secret-Santa mitgemacht. Das zwei der Teilnehmer aus der selben Kleinstadt stammen, ist also schon wirklich bemerkenswert, aber es kommt noch besser.

Ich habe nämlich daraufhin mit dem User Kontakt aufgenommen, und es stellte sich heraus, dass dieser nicht nur in der selben Stadt, sondern auch noch in der selben Straße wie ich lebt, und zwar nur fünf Häuser weiter...

Unfassbar. Ich bin, seitdem ich in Siegburg wohne (fast 2 Jahre), schon etliche Male an diesem Haus vorbeigelaufen, und hatte keine Ahnung, dass dort ein Gleichgesinnter wohnt. Natürlich war direkt klar, dass wir uns bei der nächsten Gelegenheit mal zum Spielen treffen wollten, und so kam es, dass ich Anfang Dezember zu einer Art Brettspiel-Blind-Date aufbrach.

Auf diese Weise habe ich also Jörg kennengelernt und mit ihm an einem Sonntag in ca. 3 1/2 Stunden London, Sankt Petersburg und San Juan gespielt und konnte so meinen Brettspiel-Horizont wieder um ein Stück erweitern, da ich die beiden erstgenannten noch nie gespielt hatte. Insbesondere London hätte ich sonst wohl niemals gespielt, und es hat mir sehr gefallen. Jörg hat übrigens alle drei Spiele gewonnen, doch wir hatten beide unseren Spaß und es wird bestimmt zu weiteren Treffen kommen.

Etwas merkwürdig ist es allerdings schon, dass ich erst an einem internationalen Wichtel-Event teilnehmen muss, um zu erfahren, dass in meiner direkten Nachbarschaft ein Gleichgesinnter lebt. Soziologen könnten aus dieser Geschichte wahrscheinlich die tollsten Rückschlüsse zur urbanen Entfremdung oder ähnlichem ziehen.

So, das soll es jetzt aber auch bezüglich Secret Santa für diesen Winter gewesen sein.

Viele Grüße,
Euer Martin

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